audios


Der innere Blick - III. Die Sinn-Leere

Der Sinn des Lebens und der Tod.

Nach vielen Tagen entdeckte ich diesen großen Widersinn: Diejenigen, die den Misserfolg in ihren Herzen trugen, konnten den letzten Sieg erringen; diejenigen, die sich als Sieger fühlten, blieben wie Pflanzen auf dem Weg zurück, die ein diffuses und dumpfes Dasein führen.

Nach vielen Tagen stieg ich aus tiefster Dunkelheit zum Licht empor – nicht durch Lehren geführt, sondern durch Nachsinnen.

So sagte ich mir am ersten Tag:

1. Es gibt keinen Sinn im Leben, wenn alles mit dem Tod endet.

2. Jede Rechtfertigung von Handlungen, ob es sich nun um verachtenswerte oder vortreffliche handelt, ist immer ein neuer Traum, der nur Leere hinterlässt.

3. Gott ist etwas Ungewisses.

4. Der Glaube ist ebenso unbeständig wie die Vernunft und die Träume.

5. Über das, „was man tun soll“, kann man endlos streiten, aber letztlich bleiben alle Erklärungen haltlos.

6. Die „Verantwortung“ desjenigen, der sich zu etwas verpflichtet, ist nicht größer als die Verantwortung dessen, der sich zu nichts verpflichtet.

7. Ich handle auf Grund meiner Interessen, und das macht mich nicht zu einem Feigling aber auch nicht zu einem Helden.

8. Meine „Interessen“ können weder etwas rechtfertigen, noch können sie etwas abwerten.

9. Meine „Gründe“ sind weder besser noch schlechter als die Gründe anderer.

10.Grausamkeit entsetzt mich; und doch ist sie deshalb in sich selbst weder schlechter noch besser als die Güte.

11. Was ich oder andere heute sagen, gilt morgen nicht mehr.

12. Zu sterben ist nicht besser als zu leben oder niemals geboren worden zu sein, aber es ist auch nicht schlechter.

13. Nicht durch Lehren, sondern durch Erfahrung und Nachsinnen erkannte ich, dass es keinen Sinn im Leben gibt, wenn alles mit dem Tod endet.


Soundmanager2 © 2007 Scott Schiller - schillmania.com






Gemeinschaften von Silos Botschaft ® 2024 | Impressum | Datenschutzerklärung | | Letzte Aktualisierung: 14:51 - 30/03/2018 | Verwaltung | Cookie Policy | by GruppoWeb