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Der Innere Blick - XV. Die Erfahrung der Ruhe und das Durchströmen der Kraft
Vorgehensweisen.
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aus dem Buch „Der Innere Blick“
- Entspanne völlig deinen Körper und beruhige deinen Geist. Dann stelle dir eine durchsichtige und leuchtende Kugel vor, die zu dir herabsinkt, bis sie schließlich in deinem Herzen zur Ruhe kommt. Sogleich wirst du erkennen, dass die Kugel nicht mehr als Bild erscheint, um sich in eine Empfindung innerhalb der Brust zu verwandeln.
- Beobachte, wie sich die Empfindung der Kugel, in deinem Herzen beginnend, langsam über die Grenzen deines Körpers ausdehnt, während gleichzeitig deine Atmung freier und tiefer wird. Wenn die Empfindung die Grenzen deines Körpers erreicht, kannst du den Vorgang anhalten und die Erfahrung innerer Ruhe empfinden. In diesem Zustand kannst du so lange verweilen, wie du es für gut hältst. Danach nehme die vorherige Ausdehnung wieder zurück, bis du wieder – wie zu Anfang – zum Herzen kommst. Dann löse die Kugel wieder von dir, um die Übung ruhig und gestärkt zu beenden. Diese Arbeit wird „Erfahrung der Ruhe “ genannt.
- Wenn du jedoch das Durchströmen der Kraft erfahren möchtest, solltest du die Ausdehnung, anstatt sie zurückzunehmen, weiter steigern. Folge ihr dabei mit deinen Gefühlen und deinem ganzen Wesen. Versuche dabei deiner Atmung keine Beachtung zu schenken; lass sie von selbst wirken, während du mit der Ausdehnung außerhalb deines Körpers fortfährst.
- Lass mich wiederholen: Deine Aufmerksamkeit muss dabei auf die Empfindung der sich ausdehnenden Kugel gerichtet sein. Wenn du dies nicht erreichen kannst, solltest du aufhören und es zu anderer Gelegenheit versuchen. Auch wenn du das Durchströmen der Kraft nicht erzeugen kannst, wirst du in jedem Fall eine interessante Empfindung der Ruhe erleben.
- Wenn du aber weiter gegangen bist, wirst du beginnen, das Durchströmen der Kraft zu erleben. Von deinen Händen und anderen Bereichen deines Körpers werden ungewöhnliche Empfindungen ausgehen. Später wirst du zunehmende Wellenbewegungen wahrnehmen und bald schon werden kraftvoll Bilder und Gefühle aufkommen. Dann lass es zu, dass sich das Durchströmen erzeugt...
- Während du die Kraft empfängst, wirst du je nach den Vorstellungen, die dir normalerweise zu eigen sind, Licht oder fremde Klänge wahrnehmen. Wichtig ist auf jeden Fall die Erfahrung der Erweiterung des Bewusstseins. Eines der Anzeichen dafür ist eine größere Klarheit und die Bereitschaft, das zu verstehen, was geschieht.
- Wenn du es wünschst, kannst du diesen besonderen Zustand beenden – falls er sich nicht schon vorher einfach im Verlauf aufgelöst hat. Dazu stellst du dir vor oder fühlst, dass sich die Kugel zusammenzieht und sich auf demselben Weg von dir entfernt, wie sie zu Beginn gekommen ist.
- Es ist interessant, zu verstehen, dass zahlreiche veränderte Bewusstseinszustände fast immer durch ähnliche, wie die eben beschriebenen Mechanismen, erreicht werden und wurden. Selbstverständlich werden solche Vorgänge in seltsame Rituale gekleidet oder durch Praktiken verstärkt, die zu körperlicher Erschöpfung führen, oder aus ungehemmten Bewegungen bestehen, ständiger Wiederholung bestimmter Abläufe oder gewisser körperlicher Haltungen. In allen diesen Fällen wird die Atmung anormal verändert und die allgemeine Empfindung des Körperinneren verzerrt. Zu diesem Feld solltest du auch die Hypnose, den Trancezustand eines Mediums und die Wirkung von Drogen zählen, wobei diese auf anderen Wegen ähnliche Veränderungen erzeugen. Und gewiss tragen alle erwähnten Fälle das Merkmal der Nicht-Kontrolle und des Nicht-Erkennens dessen, was vor sich geht. Misstraue solchen Erscheinungen und betrachte sie als einfache „Trance“ wie die, die – den Legenden nach – die Unwissenden, die Forscher und sogar die „Heiligen“ erlebt haben.
- Selbst wenn du bei der Arbeit alle Empfehlungen sorgfältig beachtet hast, kann es geschehen, dass du das Durchströmen der Kraft nicht bewirken konntest. Dies sollte keine Quelle der Besorgnis sein, sondern vielmehr ein Zeichen für einen Mangel an innerer „Gelöstheit“. Es könnte eine übermäßige Verspannung, Probleme mit der Beweglichkeit der Bilder und, zusammengefasst, eine Zersplitterung des gefühlsmäßigen Verhaltens widerspiegeln – was wiederum auch in deinem täglichen Leben auftreten wird.
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